Die Tibetische Medizin, Sowa Rigpa -‚Das Wissen vom Heilen’ – hat eine einzigartige, historisch kulturell gewachsene und eng mit dem Buddhismus verbundene Tradition.
Die Tibetische Medizin steht auf einer ‚Drei-Säfte-Lehre’. Ihr Herzstück ist ein auf der buddhistischen Psychologie basierendes ‚BodyMind-Konzept’ mit differenzierten und vielschichtigen Wechselwirkungen zwischen Körper, Seele und Geist. Dieses ganzheitliche psychosomatische Menschenbild findet sich durchgängig in Theorie, Diagnostik und Praxis.
Es sind jedoch vor allem die praktischen Erfolge, die sich im Westen zunehmenden Interesses erfreuen. Die Nachfrage von Patienten nimmt ständig zu.
Einsatzmöglichkeiten der Tibetischen Medizin
chronische und vor allem psychosomatische Erkrankungen, besonders der Atemwege und des Verdauungssystems, allergische, dermatologische und neurologische Erkrankungen, beachtliche Erfolge bei vielen ‚unheilbaren’ Erkrankungen, Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen medizinischen Fachgebiete
Diagnostische und therapeutische Möglichkeiten der Tibetischen Medizin
Die Tibetische Medizin nutzt ähnlich den anderen großen asiatischen Medizintraditionen neben allgemeiner klinischer Diagnostik spezielle diagnostische Methoden wie Puls-, Zungen-, Ohrvenen-Diagnostik und Urin-Analyse.
In der Therapie stehen Ernährungsberatung und Anweisungen zur Lebensweise an erster Stelle. Im Weiteren steht eine umfangreiche Materia Medica zur Verfügung.
Zu den äußeren Therapiemethoden zählen Moxabustion, Hor-me, Massage, Kauterisation, Aderlass, Packungen, medizinische Bäder und eine spezielle Therapie mit der goldenen Nadel.
Was können wir von Tibetischer Medizin lernen?
Das Studium der Tibetischen Medizin erweitert nicht nur die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten, sondern eröffnet einen tieferen Einblick in das Verständnis von Krankheit und Gesundheit, von Krankheits- und Heilungsprozessen.
Das macht die Konzepte und Möglichkeiten der Tibetischen Medizin für westliche Ärzte und Patienten zur hilfreichen Ergänzung der heute gängigen Sichtweise in der Medizin. Sie ermöglichen einen eigenverantwortlichen Umgang mit Störungen und Erkrankungen, sowohl in der Prävention als auch in der Therapie und Nachbehandlung. Mit ihrem besonderen Schwerpunkt in der Prävention kann die Tibetische Medizin einen wichtigen Beitrag in unserem Gesundheitswesen und darüber hinaus auch in der europäischen Public Health spielen.
Die inzwischen mehr als 25 Jahre bestehende ärztliche Ausbildung Tibetische Medizin in Deutschland beinhaltet auch eine Sammlung besonderer Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit diesem eigenständigen asiatischen Medizinsystem. In der ost-west medizinischen Begegnung zwischen Lehrer, Schüler und Patienten ist es zu einem bereichernden Austausch- und Transformationsprozess gekommen.